Konzeptuelle Dichotomie in metaphorischen Phraseologismen (Pojmovna dihotomija u metaforičkim frazeologizmima)
Author
Папишта, ЖолтMentor
Ristić, GordanaCommittee members
Ivanović, BranislavOzer, Katalin
Ristić, Gordana
Metadata
Show full item recordAbstract
Das primäre Ziel der vorliegenden Dissertation ist die Erforschung eines Phänomens, das als konzeptuelle Dichotomie bezeichnet wird, worunter die Gesamtheit jeglicher konzeptueller Beziehungen zwischen einander entgegengesetzten Konzepten verstanden wird, wenn sie als Ausgangsbereiche oder als Zielbereiche im Rahmen von konzeptuellen Metaphern erscheinen. Das bedeutet, dass im Laufe der kognitiven Verarbeitung von solchen sprachlichen Einheiten, die auf einer konzeptuellen Dichotomie basieren, nicht nur das in der lexikalischen Struktur explizit vorhandene Konzept aktiviert werden muss, sondern auch sein Gegenstück, das nur implizit in den kognitiven Verarbeitungsprozess mit einbezogen wird. Um dieses Phänomen eingehend zu erforschen, werden in der vorliegenden Dissertation deutsche Phraseologismen mit den Komponenten Leben und Tod analysiert, die konventionalisierte linguistische Metaphern darstellen bezogen auf die Konzepte LEBEN und TOD. Zumal diese Konzepte einander komplementär en...tgegengesetzt sind und dadurch eine bipolare Erfahrungsdomäne erfassen, wird von der Annahme ausgegangen, dass linguistische Metaphern, die auf dieser Erfahrungsdomäne basieren, mit einer hohen Wahrscheinlichkeit die Identifizierung bestimmter kognitiv-semantischer Phänomene ermöglichen, die als konzeptuelle Dichotomie eingestuft werden können. Ausgehend von der erweiterten Theorie der konzeptuellen Metapher (Kövecses, 2017; 2019; 2020) bzw. von einer für die Zwecke dieser Arbeit angepassten Version dieser Theorie wird das Zusammenspiel der oben genannten antithetischen Konzepte im Prozess der semantischen Interpretation metaphorischer Phraseologismen auf mehreren Ebenen der Konzeptualisierung analysiert: auf der Ebene der Bildschemata, der Domänen, der Frames und der Mental Spaces. Das primäre Ziel ist dabei, durch die kognitiv-semantische Analyse konventionalisierter Phraseologismen unterschiedliche Interaktionsmuster dieser vier Typen von konzeptuellen Strukturen zu ermitteln, die das Phänomen der konzeptuellen Dichotomie im metaphorischen Sprachgebrauch erzeugen.